Badische Neueste Nachrichten | Acher- und Bühler Bote | ACHERN | 04.04.2017
Kängurus hüpfen durch den Saal
Die Stadtkapelle holt den „Karneval der Tiere“ in die Acherner Illenau
DER RHYTHMUS SITZT: Der Einladung des Orchesters waren zahlreiche junge Zuhörer gefolgt und lauschten unter anderem den Melodien aus dem „Dschungelbuch“ und dem „König der Löwen“.
Foto: Michael Karle
Kinder probieren Instrumente selbst aus
Musikalische Begeisterung und „tierische“ Freude mit und bei der Stadtkapelle Achern – zudem hatten die Musiker „volles Haus“ beim Kinderkonzert mit der Aufführung von Camille Saint Saëns’ „Karneval der Tiere“.
„Klasse, dass sich an diesem Frühlingstag so viele für unsere Musik interessieren“, sagte der Vorsitzende Jürgen Schmid bei der Begrüßung im Illenau-Festsaal. Dass die Einladung des Orchesters viel Resonanz gefunden hatte, zeigte sich auch darin, dass viele der Kinder auch als Tier verleidet gekommen waren. „Das macht richtig Laune, in diesem Ambiente zu spielen“, meinte ein Musiker. Zunächst zeigten jedoch die Jüngsten, was sie musikalisch schon draufhaben.
Das von Thomas Neuberth dirigierte Vororchester spielte mit Blech, Holz und Drums flotte Rhythmen, Richard Stracks Jugendorchester präsentierte Zauberhaftes aus dem Musical „König der Löwen“ und ein witziges Potpourri mit Melodien aus Mary Poppins, „Dschungelbuch“ und der Erkennungsmelodie der unvergänglichen Mickey Mouse. Zusätzliche Spannung kehrte mit dem Aufmarsch des großen Orchesters ein. „Marabu“ Tobias Klemm führte seinen neuen Stab mit dem richtigen Drive, das bestens gelaunte Orchester bot eine Tierparade von herzerfrischender Leichtigkeit und besonderer musikalischer Güte. Martin Ebert, ansonsten Stadtkapellenmusiker mit Herz und vollem Engagement, gab einen wunderbar einfühlsamen und facettenreichen Erzähler. Markus Harter, auch bei diesem Konzert am ersten Pult der Klarinetten, zeigte sich nicht nur beim 21-fach gespielten Kuckucksruf hellwach, Saxofonistin Celine Schwenk brillierte als fein dahingleitender Schwan von hoher Eleganz. Dass vom majestätisch seine Loge beziehenden Löwen über die im Rhythmus bestechende Elefantenfrau, die aufgeregten Hühner, hüpfende Kängurus oder Flamingos, die Fossilien und auch die Tiere mit langen Ohren – nämlich die Esel – mitreißend agierten und charaktervoll dargestellt waren, ließ einen wundervollen Karneval im Festsaal entstehen.
Mitklatscher gab es natürlich auch beim „Can Can“ der aus Paris angereisten Schildkröten. Insgesamt erhielt die Kapelle so viel Beifall, dass Jürgen Schmid der Aufforderung folgte, das Orchester zu einer zweiten Auflage der Schildkrötenparade zu motivieren. Die Zugabe der Stadtkapelle kam prompt und mit hör- wie sichtbarer Spiellust. Zur Saalstimmung hatte auch die Grundschulklasse von Ulla Fuchs mit großen Tierbildern noch viel Schönes beigetragen. Musiklehrer Paul Meyer freute sich nach der Aufführung, manchem interessierten Kind einzelne Instrumente zu zeigen. Den letzten treffenden Kommentar zu den Aufführungen gaben der zehn Jahre alte Niclas und die beiden Achtjährigen Marco und Luna, die einen Ehrenplatz direkt hinter dem Orchester eingenommen hatten. „Das war spitze und hat richtig Spaß gemacht.“ Michael Karle